Den besucherschwachen Dezember versucht der Dortmunder Zoo mit einer Pay-What-You-Want-Aktion zu überbrücken. Weil viele in der Adventszeit lieber auf dem Weihnachtsmarkt frieren und die Erdmännchen im Giraffenhaus zu sehen sind, lässt der Zoo die Besucher über den Preis entscheiden. Mit Erfolg: die Aktion wurde bereits im letzten Jahr durchgeführt. Statt sonst rund 7.000 Besuchern im Dezember verzeichnete man gut 17.000 Besucher, berichten die Ruhrnachrichten. Über den durchschnittlichen Erlös pro Ticket ist leider nichts zu finden, allerdings heißt es: „Die entrichteten Beträge reichten von 50 Cent bis 50 Euro pro Familie. Häufig legten die Menschen glatte Beträge auf den Tresen und ließen sich nichts herausgeben.“ Bei einer Besuchersteigerung von rund 70% darf man aber davon ausgehen, dass der Zoo keinen schlechten Deal gemacht hat.
Schon vor einigen Jahren hatte der Allwetterzoo in Münster gute Ergebnisse mit PWYW erzielt, wie die ZEIT berichtete. Dort wurden aus 14 Euro Normalpreis noch 4,76 Euro im Schnitt durch PWYW. Dank enormer Besucherzuwächse konnten die Einnahmen im Dezember aber mehr als verdoppelt werden.
In Museen wird PWYW seit einiger Zeit besprochen und immer wieder aktionsweise getestet. An die Erfolge der Zoos können die wenigsten anknüpfen. Das Metropolitian Museum of Art in New York hat PWYW als Preismodell eingeführt, empfiehlt dabei aber die früheren 25 US-Dollar als „Suggested Admission“. Ein solcher Referenzpreis ist enorm wichtig für den Erfolg von PWYW, wie auch wissenschaftliche Beiträge zeigen. Als Einstieg zu PWYW kann ich einen Beitrag von Kim/Natter/Spann empfehlen, der auch die Spielarten des Prinzips gut erläutert: „Pay What You Want: A New Participative Pricing Mechanism“.