Über die Eröffnung des Louvre-Ablegers in Abu Dhabi wird derzeit in der Museumswelt viel diskutiert. Über Geld, Macht, Architektur, Politik und Moral haben u.a. die ZEIT, die Süddeutsche und New York Times lesenswerte Beiträge geschrieben. Es geht viel um das künstliche Konstrukt, wenig um die Kunst.
Interessant für mich ist, dass sich der Louvre auch die Preisgestaltung nach Arabien exportiert hat. Der Pariser Louvre nimmt 15 Euro für einen Erwachsenen, der Louvre in Abu Dhabi umgerechnet 14 Euro. Im internationalen Vergleich ist das durchaus moderat. Spitzenmuseen verlangen andernorts bis zu 25 Euro. Auch angesichts der touristischen Wirkung und dem Wissen um die geringe Zahlungsbereitschaft von Kulturtouristen scheinen beide nicht dringend auf die Eintrittserlöse angewiesen zu sein.
Ein kleiner Unterschied ist beim Ticketkauf zu beobachten. Will man sein Ticket vorab buchen, um die Warteschlange zu umgehen, nimmt der Pariser Louvre 2 Euro Zuschlag, die Schwester in Abu Dhabi nicht.
Eigene Wege geht man auch bei den Ermäßigungen. In Paris haben alle unter 18 Jahren freien Eintritt und von 18 bis 25 die Einwohner der Europäischen Wirtschaftsunion (wobei fraglich ist, ob diese Diskriminierung ob der Herkunft zulässig ist). in Abu Dhabi gilt freier Eintritt nur bis 13, von 13 bis 22 hat man immerhin ermäßigten Eintritt. Interessant in den Emiraten: Lehrer aller Art zahlen ebenso der ermäßigten Eintritt wie Mitglieder des Militärs. In Frankreich gilt dafür freier Eintritt am 14. Juli.
Fazit: Der Louvre Abu Dhabi ist auch in Sachen Preisgestaltung ein Museum nach europäischem Vorbild und richtet diese offensichtlich auf ein touristisches Publikum aus.